Rolf Neumayr Präsident VpsyB
Den Verband psychologischer Berater gibt es inzwischen seit über zwei Jahren. Was unterscheidet Sie von den bereits existierenden Verbänden?
Unser Ziel ist es, ausschließlich psychologischen Berater eine Anlaufstelle zu sein. Andere Verbände differenzieren nicht innerhalb der Berufsbilder. Wenn Sie beispielsweise der Typ Kaffeemaschinenbesitzer sind, der regelmäßig seine Maschine entkalkt, um sie möglichst lang benutzen zu können, dann benötigen Sie dafür andere Instrumente als derjenige, dessen erster Handgriff die Reparatur ist. Wir sind der Meinung, dass psychologische Berater ganz andere Anforderungen an einen Verband haben als Heilpraktiker oder Diplom Psychologen. Deshalb haben wir uns konkret auf eine Berufsgruppe spezialisiert, um das Berufsbild des psychologischen Beraters zu fördern.
Wir dürfen nicht vergessen, dass aufgrund des Paradigmenwechsels in unserer heutigen Gesellschaft, den hohen Anforderungen an jeden Einzelnen sowie auch der zunehmenden Anonymisierung, psychologische bzw psychosoziale Beratung sozusagen als Health Care Strategie zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Was ist das Ziel des Verbandes psychologischer Berater?
Wir vertreten die beruflichen Interessen unserer Mitglieder in der Gesellschaft, um die hohe Verantwortung dieser Arbeit zu würdigen und den Ratsuchenden Schutz und Orientierungshilfe am “Psychologischen Markt” zu geben.
Es ist uns ein besonderes Anliegen, Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu betreiben da bekanntermaßen langanhaltende, psychische Probleme wie z.B. nicht verarbeitete Konflikte, ständige Überlastung, lang andauernde Beziehungskrisen oder mangelhafte Problemlösestrategien nahtlos in starke Selbstzweifel, Versagensgefühle und dauerhafte Niedergeschlagenheit übergehen und letztendlich in echte psychische Erkrankungen münden und/oder körperliche Beschwerden fördern oder verursachen, beziehungsweise deren Genesung verzögern.
Doch soweit muss es nicht kommen, denn genau bei den obengenannten Problempunkten setzt psychologische Beratung an- in dem neue Problemlösungsstrategien erarbeitet werden und deren Umsetzung fachlich begleitet werden.
Es liegt also auf der Hand, dass psychologische Beratungsgespräche bereits bei erstem Auftreten von Arbeitsüberlastung, familiären Problemen, Vereinsamung und beruflichen Problemen durchaus präventiven Charakter haben können. Durch Erarbeiten von Lösungsstrategien bereits beim Erkennen von Lebensproblemen und somit erfolgreicher Bewältigung der belastenden Situation entfällt der Weg in eine Problemspirale – Selbstzweifel und Versagensgefühle bleiben aus – man geht gestärkt aus der Krise. Somit stellt die psychologische Beratung im weitesten Sinn auch eine Health Care Strategie bzw eine Form der Prävention seelischer Erkrankungen dar.
Wir sind auch Ansprechpartner und Informant für Medien und Öffentlichkeit in allen Fragen zum Tätigkeitsbereich der psychologischen Beratung und engagieren uns für Wertschätzung und Anerkennung dieses Berufsbildes.
Wer kann und sollte bei Ihrem Verband Mitglied werden?
Mitglied werden kann bei uns jeder, der nachweislich eine Ausbildung zum psychologischen Berater erfolgreich absolviert hat. Wir nehmen ausschließlich psychologische Berater auf, die auch entsprechende Praxiserfahrung haben. 2. Teil des Interviews...
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